Koordinaten:
Sie können Mount Valley virtuell mit
dem Programm 'Google Earth' besuchen, welches kostenlos aus dem
Internet unter http//earth.google.com herunter geladen werden kann.
Geben Sie die Koordinaten 25°45'22.57" S und 16°15'07.76" E ein.
Lage und Größe: Mount Valley liegt in der afrikanischen
Republik Namibia im Südwesten der Region Hardap am Namibrand. Die Farm ist im Bezirk
Maltahöhe als 'Campbells Valley, Nr. 57' registriert.
Mount Valley ist fast 21.000 ha
groß, das entspricht etwa der Fläche der deutschen Großstadt Hannover.
Entfernungen: Windhoek: 510 Km; Keetmanshoop: 315
Km; Lüderitz: 250 Km; Maltahöhe: 180 Km; Bethanien: 160 Km;
Helmeringhausen: 75 Km
Geografie: Mount Valley liegt am Rand der Wüste Namib, die von
der Westgrenze der Farm nur noch ca. 20 Km entfernt ist. Die
Namib, eine der ältesten Wüsten der Erde, erstreckt sich auf einer Länge
von etwa 1.500 Km und einer Breite von 80 bis 100 Km im Westen Namibias
an der Küste des Südatlantischen Ozeans. Im Südwesten Namibias besteht
die Wüste aus Sanddünen. Das Gebiet, das hier östlich an die Namibwüste anschließt
und durch sporadische Regenfälle aus dem Landesinneren allmählich Vegetation
aufweist, heißt Namibrand. Die Farm Mount Valley besteht aus zwei großen
Tälern, die im Mittel ca. 1.100 m hoch gelegen sind und durch eine
Bergkette getrennt werden. Der höchste Berg auf Mount Valley ist 1.640 m
hoch. Der Westteil der Farm liegt etwa 200 m niedriger als der Ostteil.
Klima: Mount Valley liegt in einer ariden Zone mit geringen Niederschlägen,
die es vornehmlich zum Ende des namibianischen Sommers
in den Monaten Februar und März gibt. Regen fällt überwiegend in
den östlichen und südlichen Bereichen der Farm, der zur Namibwüste
gelegene Westteil bleibt häufig ohne nennenswerten Niederschlag. In den
Sommermonaten steigen die Temperaturen am Tag regelmäßig auf 40°C und
darüber, die Nächte sind in der Regel mild. Die Hitze ist gut
zu ertragen, weil nur eine geringe Luftfeuchtigkeit herrscht. In den trockenen, sonnigen Wintermonaten
Juni bis August ist es tagsüber warm, nachts kann es empfindlich kühl
sein.
Flora: In den beiden Tälern überwiegt offenes Grasland
mit wenigen niedrigen Dornbüschen, nur an den Ufern der
Trockenflüsse (Riviere) wachsen große Büsche und Bäume, hauptsächlich
verschiedene Akazienarten. In den Bergen gibt es
Köcherbäume und Euphorbien.
Fauna: Auf Mount Valley sind die typischen Tiere
der Halbwüsten heimisch, Oryx-Antilopen, Springböcke und Strauße. Da es
außerhalb der Regenzeit im Feld kein natürliches Wasser gibt, sind die
Tiere auf künstliche Wasserstellen angewiesen. In Jahren guter Weide
sind Springbock- und Oryxherden von mehr als 150 Tieren keine
Seltenheit. Außerdem kommen Kudus und Kleinantilopen wie Klippspringer
und Steinböckchen vor. Häufig
sieht man Löffelhunde, aber auch Wildkatzen, Schakale, Erdwölfe und
Braune Hyänen. Sporadisch halten sich Geparde auf der Farm auf.
Leoparden gibt es in den Bergen, man bekommt sie aber kaum zu Gesicht.
Adler und andere große Greifvögel wechseln mit dem Nahrungsangebot.
Manchmal sieht man die in Namibia selten gewordenen Ohrengeier. Drei
Trappenarten sind auf Mount Valley häufig, Gesellschaftswebervögel bauen
überall auf der Farm ihre großen Nester.
Landwirtschaft: Der Namibrand ist wegen der
geringen Niederschläge landwirtschaftlich nur beschränkt nutzbar, obwohl
die auf Mount Valley wachsenden Gräser zu den nahrhaftesten im ganzen
Land gehören. Berühmt waren die Karakulschafe der Region, deren Felle
unter der Bezeichnung SWAKARA im vorigen Jahrhundert weltweit
begehrt waren. Nachdem es kaum noch Nachfrage nach Persianerfellen gibt,
werden in der Region Fleischschafe (Dorpas), Ziegen und Rinder gehalten.
Für ein einziges Rind benötigt man auf
Mount Valley ca. 30 ha Land. Ein wirtschaftlicher Anbau von Getreide,
Ackerfrüchten, Obst und Gemüse ist nicht möglich.
Versorgung: Einkaufsmöglichkeiten, wie man sie aus
westlichen Staaten kennt, gibt es in Windhoek. Eine beschränkte
Auswahl an Lebensmitteln findet man in den Orten Bethanien und
Maltahöhe. Brotbacken, zum Beispiel, gehört deshalb zu den regelmäßigen
Aufgaben der Küche auf Mount Valley. Man kann einen
Lebensmittelservice in Anspruch nehmen, der einmal in der Woche die
Farmen am Namibrand mit frischem Obst, Gemüse und auch tief gefrorenen
Sachen aus Windhoek versorgt.
Arzt und Krankenhaus: Ärzte und/oder Krankenhäuser, die
europäischem Standard entsprechen, gibt es in Windhoek, Keetmanshoop und
Lüderitz. In dringenden Notfällen helfen die 'Flying Doctors', die
binnen weniger Stunden aus Windhoek mit dem Flugzeug auf die Farm kommen können.
Airstrips, auf denen kleine Flugzeuge starten und landen können, gibt
es auf fast jeder Farm am Namibrand.
Telefon: Mount Valley ist an eine Farmleitung
angeschlossen. An der selben Telefonleitung hängen weitere 9
Farmen, so dass Telefonieren nur möglich ist, wenn kein anderer
Teilnehmer die Leitung benutzt. Den Farmen sind unterschiedliche
Klingelzeichen zugewiesen, die aus einer Kombination von kurzen und
langen Tönen bestehen. Der Code für Mount Valley ist kurz-lang-lang, so
dass man sofort erkennt, ob der Anruf für Mount Valley ist, wenn das
Telefon klingelt. Eine Verbindung mit der Außenwelt ist nur über eine
Handvermittlung der Namibianischen Telecom möglich. 2005 sind viele
entlegene Farmen am Namibrand an ein regionales Satellitentelefonsystem
angeschlossen worden. Telefaxe und Emails
lassen sich über die Farmleitung nicht versenden oder empfangen, hierfür
benötigt man ein internationales Satellitentelefon, wie z.B.
Iridium oder Inmarsat. Cellphones (Handy) funktionieren auf Mount Valley nicht.
Post: Post
wird nicht ausgeliefert. Im Store von Helmeringhausen ist eine Filiale
der Namibianischen Telecom, in der Postfächer gemietet werden können. Dort
wird die Post einmal wöchentlich angeliefert und abgeholt.
Energie: Mount Valley ist an kein Stromnetz
angeschlossen. Elektrische Energie wird durch die Sonne, den Wind, und
wenn die Sonne ausnahmsweise einmal nicht scheint und auch kein Wind
weht, durch einen Dieselgenerator erzeugt. Ein Generator wird auch
benötigt, wenn man Elektrowerkzeuge, Staubsauger oder Waschmaschine
benutzen will. Andere Geräte, die viel oder
permanent Energie benötigen, wie Herd und Kühlschrank, werden mit Gas
aus Gasflaschen betrieben.
Wasser: Eine öffentliche Wasserversorgung gibt es
nicht. Grundwasser von sehr guter Qualität wird mit Windrädern aus
Tiefen von 40 bis 80 m gepumpt und in Bassins gespeichert. Warmwasser
wird mit Sonnenkollektoren erzeugt. Abwasser fließt in Sickergruben oder
wird zur Bewässerung von Pflanzen verwendet.
Müll: Eine Müllabfuhr gibt es nicht. Das Problem
der Müllentsorgung wird durch Müllvermeidung gelöst. Müll, der sich nicht vermeiden lässt,
wird auf der Farm verbrannt oder vergraben.
Medien: Über Satellit können gebührenpflichtig
einige deutsche Fernsehsender empfangen werden. Der Namibianische
Rundfunk strahlt in seinem laufenden Programm Sendungen in den Sprachen
aller wichtigen in Namibia vertretenen Bevölkerungsgruppen aus, darunter
sind auch Sendungen in deutscher Sprache. Im Land erscheinen mehrere
unabhängige Tageszeitungen, zum Beispiel die englisch- und oshivambosprachige Zeitung 'The Namibian', die afrikaanssprachige
Zeitung 'Die Republikein' und die deutschsprachige 'Allgemeine Zeitung'. |